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Die Psychoakustik ist jener Teilbereich der Akustik, der sich mit der subjektiven Wahrnehmung von Schallereignissen beschäftigt. Da sich das Gehör von Mensch zu Mensch unterscheidet, sind die physikalisch meßtechnischen Aussagen über akustische Vorgänge (Frequenzgang, Lautstärke etc.) nur ein Teil der ganzen Wahrheit über die individuelle Wahrnehmung eines Schallereignisses.

Dank komplexer Forschungen ist heute bekannt, daß eine Vielzahl von Faktoren die Qualität des Hörens beeinflussen. Dazu gehören z.B. der logarithmische Verlauf der Lautstärkenwahrnehmung, die Überdeckung leiser Geräusche durch lautere Informationen, Bereiche der Richtungswahrnehmung (Haas-Effekt) und viele andere mehr. All diese Faktoren beeinflussen einerseits die Sprachverständlichkeit, andrerseits aber auch unser Wohlbefinden. So werden z.B. sehr hallige Räume (insbesondere bei einer starken Halligkeit im Hochtonbereich), aber auch extrem bedämpfte Räume (reflexionsarme Räume) als unangenehm empfunden. Dies kann bis zu psychosomatischen Problemen wie Kopfschmerz, Schwindel etc. führen.

Aus der täglichen Erfahrung wissen wir, daß es Beschallungsanlagen gibt (z.B. manche Hintergrundmusikanlagen in Restaurants), die trotz geringer Lautstärke nach kurzer Zeit als lästig und störend empfunden werden, ohne daß eine qualitative Aussge über den Grund gemacht werden kann. Im Gegensatz dazu gibt es Anlagen, die trotz vielleicht sogar größerer Lautstärke als angenehm und keinesfalls störend empfunden werden. Ursachen dafür sind zumeist (mangelhafte Qualität der Anlage - ein sehr häufiger Grund - an sich sei hier ausgeschlossen, denn diese Faktoren wären ja leicht meßtechnisch erfaßbar) in der Vielzahl psychoakustischer Faktoren zu suchen, die das Hören zum positiven oder negativen Erlebnis machen.

Ein Planer, der seine Arbeit ernst nimmt, wird versuchen, auf diese psychoakustischen Faktoren Rücksicht zu nehmen. Dies ist der Punkt, wo sich bei der Planung die Spreu vom Weizen trennt und eine echte Qualitätsphilosophie zum Tragen kommt. Mit dem Prinzip, irgendwelche Lautsprecher irgendwie im Raum aufzuhängen, wie es leider sehr oft geschieht, können die wichtigen psychoakustischen Faktoren kaum berücksichtigt werden.

Eine psychoakustisch sorgfältig geplante Anlage ist daran zu erkennen, daß die Lautsprecher nicht hörbar sind, so paradox dies auch klingen mag.

 

 

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