Pfarrkirche Mureck

Evangelische Auferstehungskirche Wien

Pfarrkirche Mureck
Seniorenresidenz Bad Vöslau Pfarrkirche St. Elisabeth
Elite Tours Autobusse Milleniumskirche St.Pölten
Greimhalle St.Peter am Kammersberg

Projekt:

KOMBINIERTE LAUTSPRECHER- UND SCHWERHÖRIGENANLAGE  IN DER PFARRKIRCHE MURECK

 


(klicken,um das Bild zu vergrößern)

ANFORDERUNGEN:

Die Renovierung und der Umbau der Pfarrkirche Mureck wurde zum Anlaß genommen, eine nach den modernsten Erkenntnissen geplante kombinierte Beschallungs- und Schwerhörigenanlage zu installieren.

Bei der Planung wurde auf eine Vielzahl von möglichen Anwendungsfällen Rücksicht genommen. So steht zwar der Gottesdienst, die Verkündigung des Wortes Gottes im Mittelpunkt, jedoch sollte die Anlage auch für alle anderen Arten von Veranstaltungen kultureller Art geeignet sein.

Dies stellte die Planer aufgrund der komplexen architektonischen Gegebenheiten in der Kirche vor eine interessante und lohnenswerte Aufgabe.

DIE TECHNISCHE LÖSUNG DER BESCHALLUNG:

Für die Beschallung des Hauptschiffs wurde auf das bewährte BOSE PANARAY SYSTEM zurückgegriffen. Im konkreten Fall wurden sechs Stück Satellitenlautsprecher und zwei Subwoofer eingesetzt. Dieses System liefert eine extrem natürliche Wiedergabe des gesamten musikalischen Spektrums. Damit ist nicht nur eine gute Sprachverständlichkeit, sondern auch eine hervorragende Musikwiedergabe sichergestellt.

Besonderes Augenmerk wurde auf die Berücksichtigung der psychoakustischen Faktoren gelegt. Wesentlichen Anteil daran haben die vorgesehenen Verzögerungsleitungen (Digital-Delays), die das elektronische Signal entsprechend der akustischen Laufzeiten verzögern. Der Erfolg ist, daß der Klang nicht – wie es Kirchenbesucher zumeist gewohnt sind – aus den Lautsprechern kommt, sondern die Richtungsortung – der Klang kommt von vorne – bleibt überall erhalten. Für viele Kirchenbesucher bedeutet dies zunächst eine Gewöhnung an das neue Klangbild, weil die Lautsprecher eben "nicht hörbar" sind, obwohl sie einwandfrei arbeiten.

Der Bereich der Empore stellt sozusagen eine zweite Beschallungsanlage dar, die ebenfalls mit BOSE – Lautsprechern realisiert wurde. Auch hier wurden Zeitverzögerungsgeräte vorgesehen, um die akustischen Laufzeiten zu kompensieren.

In der Sakristei steht ein professionelles Mischpult, das auch gehobenen Ansprüchen genügt, zur Verfügung. An mehreren Stellen der Kirche wurden Anschlußbuchsen für Mikrofone bzw. zusätzliche Verstärker vorgesehen. Somit ist höchste Flexibilität hinsichtlich der Anwendungen sichergestellt. Für die gesamte Kirche stehen Verstärker mit einer Gesamtausgangsleistung von etwa 1.200W zur Verfügung, davon etwa 500W nur für die Subwoofer. Damit ist sichergestellt, daß ausreichende Leistungsreserven für dynamische Musikwiedergabe zur Verfügung stehen. Dabei ist die Anlage so ausgelegt, daß bei reiner Sprachübertragung die Subwoofer kaum in Betrieb sind, um hohe Sprachverständlichkeit zu ermöglichen.

 

DIE INDUKTIVEN HÖRANLAGEN:

IndukTive Höranlagen stellen für Schwerhörige mit ihren Hörgeräten eine wesentliche Verbesserung des Verstehens dar. Mit modernen indukTiven Höranlagen können Schwerhörige einer Darbietung ohne Störungen und Nebengeräusche in HiFi-Qualität folgen. Die Technik an sich ist nicht neu, wurde aber in den letzten Jahren signifikant weiterentwickelt, so daß indukTive Höranlagen heute eine Qualität und Vielseitigkeit aufweisen, die noch vor wenigen Jahren undenkbar waren.

In der Pfarrkirche Mureck wurde von Beginn weg auf diese neuen Technologien zurückgegriffen. Eine Besonderheit ist, daß die Pfarrkirche Mureck gleich mit vier derartigen Anlagen ausgerüstet wurde. Dies ist einzigartig in Österreich. Somit ist es möglich, überall in der Kirche, mit Ausnahme eines kleinen Bereichs rund um die Orgel, in optimaler Qualität indukTiv zu hören. Eine Anlage umfaßt den Bereich des Hauptschiffs, zwei Anlagen die Bereiche der Emporen links und rechts, die vierte Anlage ist in der Lourdes-Kapelle installiert. Alle Anlagen erfüllen selbstverständlich die strengen Anforderungen der internationalen Norm EN60118-4.

Für die Ansteuerung der indukTiven Höranlagen wurde ein eigener Ausgang (AUX1) am Mischpult vorgesehen, so daß diese Anlagen von der Lautsprecheranlage unabhängig betrieben werden können. Dies bedeutet, daß selbst bei abgeschalteten Lautsprechern schwerhörige Menschen nicht auf die Vorteile der IndukTivtechnologie verzichten müssen.

ZUSAMMENFASSUNG:

In seiner Gesamtheit kann das hier verwirklichte Konzept als richtungsweisend für ganz Österreich betrachtet werden. In die Planung flossen sowohl die letzten psychoakustischen Erkenntnisse mit ein, die neuesten Entwicklungen der IndukTivtechnologie wurden berücksichtigt. Mit dieser Anlage hat die Pfarre Mureck ein Instrument in der Hand, sich als kulturelles Zentrum in der Südsteiermark einen Namen zu machen.

Für die glaubenden Menschen ist zu hoffen, daß dieses Beispiel eine neue Richtung bei den verantwortlichen Stellen der Diözesen, den Architekten, Baumeistern und Planern geben und eine Abkehr von den bisher verwirklichten veralteten Technologien bewirken kann.

 

VERWENDETE GERÄTE:

Mischpult SPRIT FOLIO SX

BSS Compressor/Limiter/De-Esser

RANE Digital Delays (zwei Stück)

Shure Feedback-Reducer DFR11EQ-4 (drei Stück)

Endstufen CLOUD CX-A4 (drei Stück)

Lautsprecher: BOSE PANARAY (sechs 502A, zwei 502B)

BOSE Modell 25 (16 Stück)

IndukTive Höranlage: Verstärker AMPETRONIC ILD9

AMPETRONIC ILD250 (drei Stück)

Kondensatormikrofone von AKG, Funkmikrofone von SENNHEISER

 


(klicken,um das Bild zu vergrößern)